Freispiel
„Spielen zieht sich durch alle Lebensbereiche der Kinder und ist die Grundlage frühkindlicher Bildungs- und Lernprozesse!“
(Bildungsvereinbarung NRW)
Die Kita ist eine wichtige Bildungsinstitution im Leben des Kindes. Häufig werden Bildung und Lernen mit starrem Unterricht gleichgesetzt oder Lernen nur dann als solches anerkannt, wenn ein bestimmtes Produkt am Ende des Prozesses sichtbar ist. Wir möchten an dieser Stelle die hohe Bedeutung des kindlichen Spiels für die Entwicklung und das Lernen von den Kindern hervorheben.
Das Spiel ist in gewisser Weise die Arbeit eines Kindes, welches sich selbst und seine Umwelt im wahrsten Sinne des Wortes begreifen muss. Lernen ohne zu spielen ist für Kinder undenkbar. Deshalb räumen wir den Kindern viel Zeit zum Spielen und somit auch zum Lernen, ohne Zwänge und Erwartungen, ein.
Das kindliche Spiel hat eine wichtige Rolle für die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes und es bereitet das Fundament für den Erwerb von unterschiedlichen Fähigkeiten, welche für das weitere Leben benötigt werden. Das Freispiel fördert die Lermotivation, Lernfreude und Neugierde. Daher besteht ein Zusammenhang zwischen dem intensiven kindlichen Spiel der Kinder und ihrer Schulfähigkeit.
„Nebenbei“ lernen die Kinder beim freien Spiel beispielsweise:
- Persönliche Fähigkeiten (z.B. Einfühlungsvermögen, Frustrationstoleranz, Selbstregulation, Ausdauer, Geduld, Empathievermögen, Konzentrationsfähigkeit, Selbstbewusstsein, Selbstständigkeit, Fantasie, Kreativität, …)
- Soziale Fähigkeiten (z.B. Rücksichtnahme, Durchsetzungsvermögen, Konfliktfähigkeit, Kompromissbereitschaft, Aushandeln von Regeln, Beziehungen entwickeln,…)
- Motorische Fähigkeiten (z.B. Koordinierte Bewegungsabläufe, Stifthaltung, Umgang mit Schere und Klebe,…)
- Sprachliche Fähigkeiten (z.B. Sprachverständnis, Wortschatzerweiterung, Ausdrucksfähigkeit, Konflikte verbal lösen, Gefühle verbalisieren, …)
- Mathematische Fähigkeiten (z.B. Verständnis von Zahlen, Mengenverhältnissen, Größenverhältnissen, geometrische Formen, …)
- Kognitive Fähigkeiten (z.B. Merkfähigkeit, Regelverständnis, …)
Des Weiteren kann das Spiel eine psychohygienische Funktion besitzen, da Kinder häufig Erlebtes im Spiel verarbeiten oder Lücken in ihrer emotionalen Zufriedenheit füllen. Außerdem können sich Kinder im Spiel eine „Auszeit“ von der realen Welt nehmen und sich aktiv und intensiv mit sich selbst auseinandersetzen.
All dies geschieht „automatisch“, sofern die Umgebung ansprechend und auffordernd gestaltet ist. Unsere Aufgabe ist es, Anreize dafür zu schaffen, sodass die Kinder eine Vielfalt an Spielarten durchführen können. Da die Kinder je nach Alter, Entwicklungsstand und Bedürfnis andere Interessen besitzen, benötigen sie Spielimpulse, bei denen regelmäßig die Angebote und Materialien an die Kinder angepasst werden. Darüber hinaus beeinflussen jedoch auch die Bildungsgrundsätze NRW das Setzen oder Intensivieren von Spielimpulsen.